Neuraltherapie

Die Neuraltherapie auch »Heilanästhesie« genannt entwickelte sich nach 1923. Die Gebrüder Drs. Hunecke hatten entdeckt, dass durch Einspitzen von Procain (ein Lokalbetäubungsmittel) in einen Störherd Schmerzen in Sekunden verschwinden konnten. Sie nannten dies »Sekundenphänomen«.

Procain verändert an den Zellwänden die Leitfähigkeit für Natrium- und Kaliumionen. In gestörten Bereichen liegt aufgrund der Zellwandstörungen eine veränderte Ionenverteilungssituation vor. Diese sogenannten Störherde können wie »kleine Batterien« wirken, welche durch ihre ständige »Stromabgabe« im Laufe der Zeit zur Schmerzreaktion an einem anderen Ort des Körpers führen können. Durch die gezielte Injektion von Procain in kleinsten Dosen können die Zellwände wieder stabilisiert werden und der Störherd wie beispielsweise Narben, chronisch entzündete Mandeln, chronisch entzündete Nasennebenhöhlen, wurzel­spitzen­resizierte oder ver­lagerten Zähne usw. ausgeschaltet werden.

Darüber hinaus wird oft eine allgemein regulierende Wirkung, wie eine verbesserte Durchblutung, eine ent­zündungs­hemmende, abschwellende und schmerz­unterbrechende Wirkung beobachtet. Vor der Neuraltherapie erfolgen Gespräch und Untersuchung damit der Arzt die Indikation zu einer solchen Therapie stellen kann bzw. keine allergische Neigung gegenüber Procain übersehen wird. Die Neuraltherapie ist eine Serientherapie, d. h. die Injektionen müssen mehrfach wiederholt werden.

Hinweis:
Diese Methode ist wissenschaftlich noch nicht durch alle Krankenkassen anerkannt und bedarf gegebenenfalls eines Einzelentscheids der jeweiligen Kasse.


Dr. med. Gesine Petereit – Dresden